Verschoben! Vortrag mit anschließender Führung „Die Eisenbahn als Missionar oder Ursache des Sittenverfalls? Zur christlichen Eisenbahnrezeption im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in Sachsen“ – 11.09.2021, 10.00 Uhr

Datum/Zeit
Sa, 11.09.2021
10:00

Veranstaltungsort
Heilandskirche Plagwitz
Weißenfelser Str. 16
04229 Leipzig

Kategorien


Verschoben! Diese Veranstaltung wurde auf den 16.11.2021 um 18.00 Uhr verschoben. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Was? 10.00 – 11.15 Uhr Vortrag „Die Eisenbahn als Missionar oder Ursache des Sittenverfalls? Zur christlichen Eisenbahnrezeption im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in Sachsen“

Am 7. April 1839 wurde zwischen Leipzig und Dresden die erste Ferneisenbahnstrecke im Deutschen Bund eröffnet. Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts wurde das Königreich Sachsen zu einem Zentrum des Eisenbahnbaus, sodass es an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert über das dichteste Eisenbahnnetz aller deutschen Flächenstaaten verfügte. Die Eisenbahn stellte eine Schrittmacherindustrie der Industriellen Revolution dar, die eine schnellere Beförderung von Waren und Personen, einen schnelleren Informationsaustausch und Wirtschaftswachstum in anderen Branchen ermöglichte. Der Aufstieg der Eisenbahn fällt zusammen mit einem Niedergang christlicher Religiosität im Zuge von mit der Industrialisierung einhergehenden Säkularisierungstendenzen. In dem Vortrag soll nachgezeichnet werden, wie die Eisenbahn in Sachsen im Allgemeinen und Leipzig im Besonderen als die Gesellschaft grundlegend umgestaltende Technologie aus christlicher Perspektive rezipiert wurde. Deutlich soll dabei werden, wie die Deutungen zwischen Hoffnungen auf eine (Re-)Christianisierung der Gesellschaft auf der einen und Befürchtungen einer durch die Eisenbahn verursachten noch stärkeren Entfremdung weiterer Bevölkerungsschichten vom christlichen Glauben oszillierten.

Vortrag von Johann Meyer, Theologische Fakultät der Universität Leipzig.

11.15 – 12.00 Uhr Führung durch die Heilandskirche

Die Kirche wurde in den Jahren 1886 bis 1888 nach einem Entwurf des Berliner Architekten Johannes Otzen erbaut. Notwendig wurde ein eigenes Gotteshaus für die Gemeinde der zu diesem Zeitpunkt noch eigenständigen Ortschaft, weil die im Zuge der Industrialisierung die dort lebende Bevölkerung stark angewachsen war. Der Bau wurde durch Spenden der Plagwitzer Unternehmer ermöglicht, die teilweise selbst dorthin zugezogen waren.

Es führt Wolfram Mohr.

Wo? Heilandskirche, Ev. Luth. Kirchgemeinde Leipzig-Lindenau-Plagwitz, Weißenfelser Str. 16, 04229 Leipzig

Anmeldung? Hier auf dieser Seite ab 01. September 2021

Veranstalter
Industriekultur Leipzig e.V.
Dresdner Straße 11/13
04103 Leipzig
www.industriekultur-leipzig.de

Abbildung:
„Abnahme der 100. Lokomotive der ehem. Lokomotiv-Bauanstalt Hartmann, Chemnitz“ mit einem Pfarrer rechts an der Kanzel, der in segnendem Gestus seine Hand über die Lokomotive hält.
Bildquelle entnommen aus: Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn (Hg.): Hundert Jahre deutsche Eisenbahn. Jubiläumsschrift zum hundertjährigen Bestehen der deutschen Eisenbahnen, Berlin 1935, zwischen S. 32 und 33. Bildrechte verwaist.

Anmeldung

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