Das Deutsche Musikarchiv der Deutschen Nationalbibliothek verfügt über eine umfangreiche Sammlung von historischen Musiktonträgern und Abspielgeräten. Mehr als 2.000 perforierte Notenrollen für elektrische Klaviere und Reproduktionsklaviere befinden sich im Bestand. Im Rahmen der Führung konnten die Besucherinnen und Besucher die „Rhapsody in blue“ von George Gershwin auf einer von ihm selbst eingespielte Notenrolle auf dem Reproduktionsflügel aus dem Jahr 1925 im modernen Vortragsraum erleben. Der Flügel wird von der Klavierrolle gesteuert, die die vorzutragende Komposition in mechanischer Übertragung enthält.
Auch ein Walzenphonograph aus den frühen Jahren des letzten Jahrhunderts und ein Schrankgrammophon aus den späten 1920er Jahren bereiteten ein besonderes Hörerlebnis. Das seltene Schrankgrammophon spiegelt den Höhepunkt in der Entwicklung der rein akustischen Wiedergabe von Schellackplatten ohne elektrische Verstärkung wider.
Ein Rundgang in der Ausstellung im Musikfoyer führte die Gäste durch die Entwicklungsgeschichte von Tonträgern und Abspielgeräten. Sie zeigt Musikabspielgeräte verschiedener Genres: Grammophone, ein automatisch spielendes Reproduktions-Klavier, frühe Radios und Abspielgeräte für digitale Tonträger, aber auch Techniken der Tonaufzeichnung sind in der Ausstellung mit Wachswalzen, Schelllackplatten, Vinylplatten sowie weiteren analogen und digitalen Speichermedien bis hin zu den Sackgassen technischer Entwicklungen wie dem Tefifon und der TeD-Bildplatte illustriert.
Die Deutsche Nationalbibliothek hat einen Bestand von mehr als 32 Millionen Medieneinheiten. Der überwiegende Teil der Sammlung umfasst Literatur – aber mit dem Deutschen Musikarchiv verfügt sie auch über 1,7 Millionen Tonträger und fast 1 Million Notendrucke.
Deutsches Musikarchiv der Deutschen Nationalbibliothek
Deutscher Platz 1
04103 Leipzig
www.dnb.de
Foto: Deutsche Nationalbibliothek, Anne-Sophie Goebel
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