Sachsen kann auf bedeutende Traditionen bei der Braunkohleveredelung verweisen. Dabei spielten die Böhlener Werke, aus denen der gegenwärtig flächenmäßig größte Industriestandort des Freistaats Sachsen hervorging, eine herausragende Rolle. Dieser Industriezweig, der heute in Mitteldeutschland weitgehend Geschichte ist, steht unzweifelhaft für die herausragenden Leistungen sächsischer Wissenschaftler, Ingenieure und Verfahrenstechniker. Zugleich verbinden wir mit seiner Entwicklung gravierende Umweltbelastungen. Verantwortlich dafür war nicht zuletzt, dass die technologischen Verfahren aufgrund der politischen Rahmenbedingungen oft ohne Rücksicht auf ihre Umweltfolgen durchgesetzt wurden, umweltschonende Erfindungen hingegen aus wirtschaftlichen Gründen nicht großtechnisch umgesetzt wurden. Das Industriegebiet Böhlen-Lippendorf eignet sich hervorragend dafür, diese Zusammenhänge an den authentischen historischen Orten aufzuzeigen und begreifbar zu machen. Für den Industriekultur Erlebnispfad Böhlen-Lippendorf stellte dies eine enorme Bereicherung dar.

Kaum ein heute noch lebendiger Wirtschaftsstandort in Mitteldeutschland kann auf eine so reiche industriekulturelle und technologische Geschichte verweisen wie jener in Böhlen und Lippendorf. An keinem anderen Ort des Leipziger Landes sind dessen industriekulturelle Traditionen so präsent wie am Standort Böhlen-Lippendorf. Sein Name stand und steht stellvertretend für die Industrie einer gesamten Region. Einst vereinte sich hier die Nutzung der Braunkohle als Brennstoff, zur Verstromung und als chemischer Rohstoff. Daran schlossen sich Metallurgie und Erdölchemie an. Schon von seiner Größe und seinem Produktionsumfang hebt sich dieser aus anderen industriellen Standorten heraus. Vor allem aber unterscheidet er sich von vielen anderen traditionsreichen Industriestandorten durch seine Renaissance, die er nach 1990 erleben durfte.

Zeigen, was an Großartigem entstanden ist, aber auch, was es einmal an bedeutsamen Anlagen gab, sich dem Auge des Betrachters aber inzwischen entzieht, ist das Anliegen des Industrie-Kultur-Erlebnispfads IKEP, den der Heimatverein des Bornaer Landes e.V. seit 2013 plant und in einzelnen Teilschritten gemeinsam mit kompetenten Partnern gestaltet. Der Industriekulturerlebnispfad IKEP umfasst Erlebnisstationen an markanten Orten des Industriegebietes Böhlen-Lippendorf. Diese bringen den Besuchern die Industrie- und Technikgeschichte nahe und machen sie zugleich mit der Wirtschaftstätigkeit der heute hier angesiedelten Unternehmen vertraut

Zur Veranstaltung >>>>>>> Führung durch das Industriegebiet Böhlen-Lippendorf auf dem Industriekulturerlebnispfad IKEP mit einem Oldtimer-Bus (Anreise mit dem PKW nicht mehr zwingend nötig.)

Kontakt:
Heimatverein des Bornaer Landes e. V.
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04552 Borna
Tel.: 03433 260890
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