Seitdem italienische Papiermacher im 13. Jahrhundert Verfahren entwickelt hatten, mit denen aus alten Lumpen in großen Mengen schönes, großformatiges und weißes Papier hergestellt werden konnte, setzte jene „Epoche des Papiers“ (Lothar Müller) ein, die zu einer beispiellosen kulturellen Entfaltung führte. Die weiße Kunst der Papiermacher und die schwarze Kunst der Buchdrucker schienen für immer gleichsam füreinander bestimmt.
Wenn im Maschinensaal der Papierfabrik der Ruf „Bahnriss!“ erschallt, wissen die Papiermacher, was Sache ist – ein technischer Störfall ist eingetreten, die Produktion muss neu in Gang gebracht werden. Doch heute droht ein ganz anderer Riss: Die über Jahrhunderte sich geradezu symbiotisch entwickelnde enge Bindung von Papier und Kultur ist im Zeitalter der Apps, die auf Smartphones oder Tablets angezeigt werden, brüchig geworden.
Die Wechselausstellung im Deutschen Buch- und Schriftmuseum geht dem Allerweltsstoff Papier auf die Spur, schaut zurück in die Vergangenheit und wagt einen Blick in die Zukunft.
Kontakt:
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek
Deutscher Platz 1
04103 Leipzig
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